INTEGRATIONSHAUS GOES JUDO
Wir befinden uns seit 2016 in einer Kooperation mit dem Wiener Integrationshaus und wollen auf diesem Weg unseren Teil beitragen zu einer gelungenen Integration der in Wien ankommenden Schutzsuchenden.
Kurz umrissen bieten wir Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen aus dem Integrationshaus an, kostenfrei an unseren Trainings teilzunehmen. Ohne Limit. Womit das Projekt auch einen Namen hat: "Zero Limits". Sobald ein Teilnehmer gezeigt hat, dass er oder sie regelmäßig und ernsthaft am Training teilnimmt, bekommt er das OK vom Integrationshaus und von Jonedo. Dann ist er/sie ein volles Mitglied, wie jeder/jede andere Schüler/in.
Wozu das Ganze?
Selbstlos Hilfe anzubieten ist nur auf den ersten Blick "easy-cheesy". Das Thema "Flüchtlinge" ist dieser Tage ja schon an sich ein sehr streitbares, und wenn die einen etwas "geschenkt bekommen", könnten andere schnell neidisch werden. Nichtsdestoweniger sind wir zuversichtlich, dass die Jonedo-Familie so reagiert und sich einbringt, wie es unserem Vereinsmotto entspricht: Ji ta yu-wa Kyo ei (Freundschaft und gegenseitiges Wohlwollen).
Und dann gibt es noch ein paar handfeste, gar nicht so uneigennützige Gründe:
Judo gibt Halt - im doppelten Wortsinn: Unsere "Integrationskinder" erleben durch uns wöchentliche Fixpunkte. Sie stärken im Training ihr Selbstvertrauen, verbessern ihre Sprachkenntnisse und lernen Freunde kennen. Wer sich derart integriert und auf die Beine kommt, fällt anderen nicht zur Last. Alles was die Kids und Jugendlichen bei uns im Training mitbekommen, spart der Gesellschaft genau jene "Begleiterscheinungen", vor denen sie sich fürchtet: Perspektivenlose Kids und herumlungernde, sich mißachtet fühlende Jugendliche, denen irgendwann langweilig wird...
Der Alltag auf der Tatami ist auch ein Gegengift für jede Art von Diskriminierung. Hier lernen die Kinder (Einheimische wie Geflüchtete), dass jeder Mensch gleich viel zählt: Mädchen oder Bub, arm oder reich, groß oder klein, helle oder dunkle Haut, dünn oder dick, fit oder (noch) nicht.
Zero Limits bringt nicht nur die Kinder zusammen. Durch den regelmäßigen Besuch des Trainings trauen sich mittlerweile auch die Mütter und Väter der Integrationskinder mit anderen Eltern zu plaudern. Sie fühlen sich offensichtlich wohl bei uns, und es ist schön das zu beobachten bzw. Teil davon zu sein.
Wenn auch Sie Teil davon werden wollen, unterstützen Sie das Projekt z.B. mit einer "Patenschaft" (50,-/Jahr) oder einer Judogispende (gebrauchte abgeben oder EUR 35,- für einen neuen). Das Geld einer Patenschaft wird für die Kosten verwendet, die bei Prüfungen, für den Judopass, die neu erworbenen Gürtel etc. anfallen. Zusätzlich wird jeder Euro helfen, sobald die Kinder an Turnieren und Trainingslagern teilnehmen wollen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch Danke sagen für all die gebrauchten Judogi, die bereits gespendet wurden - bitte weiter so!
Einen Beitrag über unser Projekt finden Sie auch in der Dezember-Ausgabe "Die Gute Zeitung", dem Infoblatt des Vereins "Projekt Integrationshaus".
Norbert Schönbauer, Projektleiter